Herr Breier bringt die richtigen Punkte in die Diskussion um den Digitalpakt, es fehlen bisher nämlich immer noch diverse grundlegende Voraussetzungen, um diesen überhaupt umsetzen zu können.
Natürlich sollte man dabei nicht vergessen, dass er der Vertriebsleiter einer Firma ist, die Lernsoftware, Whiteboards usw. für Schulen anbietet, und man wohl ein gewisses Eigeninteresse annehmen darf.
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Diskussionsbeitrag von Martin Breier – Netzwerk Digitale Bildung
Martin Breier, Vertriebsleiter Digitale Bildungslösungen bei SMART Technologies, zeigt auf, vor welchen Herausforderungen Schulen bei IT-Ausstattung stehen.
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- Die Schulen brauchen tragfähige, pädagogische Konzepte für den Einsatz von neuen Medien im Unterricht. Ohne sie nützt die modernste IT-Infrastruktur wenig.
- Es fehlen noch immer gemeinsame und verbindliche (Qualitäts-)Standards für die digitale Infrastruktur der Schulen, an denen sich Lehrkräfte und IT-Beauftragte orientieren könnten. Darunter fallen dringliche Fragen zum Thema Datenschutz und Datensicherheit, aber auch zu einem jugendschutzkonformen WLAN-Zugang für alle oder passenden Cloud-Angeboten für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler.
- Schulen brauchen mehr professionellen IT-Support. Laut einer Umfrage der „Initiative D21“ kümmern sich an sieben von zehn Schulen immer noch Lehrkräfte um die Wartung der Geräte, oftmals als „Nebenbeschäftigung“. Nur ein Drittel hat eine IT-Fachkraft, die das Kollegium unterstützt. In jedem mittelständischen Betrieb mit vergleichbarer Größe gibt es eine eigene IT-Abteilung, warum nicht auch an deutschen Schulen?
- Auch der Bedarf an flächendeckenden Fortbildungsangeboten für alle Lehrkräfte ist nach wie vor groß. In der D21-Umfrage gaben sechs von zehn Lehrerinnen und Lehrern an, digitale Medien im Unterricht nur bedingt einzusetzen – vor allem, weil ihnen das Wissen über die Funktionsweise und die didaktische Einsetzbarkeit fehle.
- Das Thema Beschaffung ist eine Wissenschaft für sich, auf die viele der Verantwortlichen sich nicht hinreichend vorbereitet fühlen. Welche Überlegungen stehen an, wie vergleicht man Angebote, was muss bei einer Entscheidung berücksichtigt werden? Wer sollte in den Prozess eingebunden sein?
Werden diese Herausforderungen nicht bald auf höherer Ebene angegangen, ist es für Lehrkräfte kaum möglich, den Pioniergeist auszuleben und die Potentiale Digitaler Bildung auszutesten.