Japan, ein Land mit einer durchtechnisierten Gesellschaft, in der das mobile Internet schon deutlich länger als hier zum Alltag gehört, wird oft als Vorreiter bezeichnet wenn es um die Integration von Medien in den Alltag geht.
Aber – es ist nicht nur positiv. Internetsucht ist häufiger als hier, junge Menschen verlassen über Monate das Haus nicht mehr, Mobbing – über soziale Netzwerke – und Gewalt steigen an den Schulen rasant an, die Selbstmordrate bei Schülern und Studenten ist erschreckend hoch.
Nonoichi ist eine kleinere Stadt in Japan, gerade mal 52.000 Einwohner, und dort gibt es seit 2001 eine Initiative für die Einschränkung der Handynutzung von Kindern. Ziel war, dass Grund- und Mittelschüler (also Kinder bis 14 Jahre) kein Handy zur Verfügung haben sollen. Eltern werden geschult im Umgang mit Filterfunktionen (die von den japanischen Handybetreibern angeboten werden) und werden angeleitet, Vereinbarungen mit ihren Kindern zu treffen was die Nutzung von Smartphones betrifft.
2012 wurden die Lehrer der städtischen Schulen befragt über die Folgen des Projektes, und es stellte sich heraus dass mit sinkender Handynutzung das Verhalten der Schüler untereinander besser wurde, Gewalttaten abnahmen, die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus sich verbesserte und weniger Mobbing stattfand.
Vielleicht ist ja auch diese Entwicklung ein Vorbild für uns? Auch wenn die gesellschaftliche Struktur in Japan anders ist als hier und ein ähnliches Projekt hier vermutlich einen schwereren Stand hätte, sind die positiven Entwicklungen nicht von der Hand zu weisen.
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