Sie können nicht so recht nachvollziehen, was ihr Kind an Computerspielen so fasziniert?

Dann müssen Sie unbedingt geschult werden um dieses Verständnis zu entwickeln! (Achtung, Ironie….)

Es gibt tatsächlich eine “Computerspieleschule”, die verständnislosen Eltern beibringen soll, was an Computerspielen so faszinierend ist. Zitat von der Seite der Computerspieleschule Leipzig:

“Bei uns können Eltern die Welt der Spiele und der Spieler erleben und sich selbst fit machen, um die Faszination der Spiele verstehen zu können. Denn gerade Eltern sind gefragt, wenn es darum geht, Regeln zu vereinbaren und die Weichen für den Medienkonsum der Kinder zu stellen. Mit fundiertem Wissen über die Inhalte verschiedener Computerspiele sind Eltern in der Lage, sich mit ihrem Kind darüber auszutauschen (…..)”

Auch für Pädagogen und Multiplikatoren gibt es Angebote – zB. wird Unterstützung angeboten, die vorhandenen Computer spieletauglich zu machen.
Die Kinder selbst sind ebenfalls aufgerufen, dort hin zu gehen um zu spielen (Eintritt frei für diejenigen, die Eltern oder Großeltern mitbringen), und es können dort auch Kindergeburtstage gefeiert werden. Wenn man sich die beiden Bilder auf der Seite anschaut – stellen Sie sich so eine gelungene Geburtstagsfeier von 9 oder 10jährigen vor? Alle sitzen drinnen, jeder vor seinem eigenen Monitor?

Diese Computerspieleschule wird von der Leipziger Universität betrieben und bekommt somit einen quasi wissenschaftlich-seriösen Anstrich, dabei ist es hauptsächlich eine Werbemaßnahme der Spieleindustrie, ein Blick auf die lange Liste der Förderer dieses Projekts ist aufschlußreich. Nintendo, Electronic Arts, tivola, dtp entertainment….. alle Branchengrößen sind vertreten.

Es ist äusserst bedauerlich, dass so unverhohlene Werbung öffentlich gefördert wird (die Stadt Leipzig ist ebenfalls auf der Fördererliste) und seitens der Betreiber eine Seriosität vorgetäuscht wird, die auf den zweiten Blick absolut anzuzweifeln ist.

Auch bei diesem Angebot gilt also dasselbe wie bei allen anderen auch:
Passen Sie auf, sehen Sie genau hin, recherchieren Sie Namen aus dem Impressum, hinterfragen Sie Motive und Motivation! Nicht immer ist es so offensichtlich wie in diesem Fall.